Was ist Apitherapie ?

Der Begriff setzt sich aus Apis = Honigbiene und Therapie = Behandlung zusammen. Apitherapie meint also den Einsatz von Bienenprodukten zur Vorbeugung, Linderung und – im Idealfall – zur Heilung. Dazu nutzen Apitherapeuten verschiedene Substanzen, die mit den Honigbienen zu tun haben: Honig, Blütenpollen, Propolis, Bienenwachs, Gelée Royal, Bienenbrot, Bienengift, Bienenstockluft oder Apilarnil.

Die Methoden der Apitherapie werden nicht an den medizinischen Hochschulen Europas gelehrt, sie werden hierzulande wissenschaftlich nicht anerkannt und von den Krankenkassen nur ausnahmsweise erstattet. Wichtig ist, dass bei der Apitherapie mögliche Allergien berücksichtigt werden. Bienenprodukte dürfen nur bei Patienten eingesetzt werden, die noch nie allergisch darauf reagiert haben.

Geschichte der Apitherapie

Kriege und Krieger gibt es nicht erst in der Neuzeit. Kriege brachten immer schon Verletzungen durch Waffen mit sich. Die Kontrahenten verletzten sich mit Schwertern, Pfeil und Bogen oder Wurfgeschossen. Verletzte mussten möglichst schnell wieder einsatzfähig werden. Mit Hilfe von Honig funktionierte das gut, da er wichtige Pflanzenstoffe, Enzyme und Mineralien enthält. Die Wunden heilten jedenfalls mit Hilfe von Honig besser und entzündeten sich weniger. Griechische, römische oder germanische Soldaten sollen Honig zur Wundversorgung erhalten haben. So wurde die Apitherapie berühmt.

Propolis ist ein weiteres Bienenprodukt, das schon seit Jahrtausenden im Einsatz sein dürfte. Die Bienen sammeln Harz von Bäumen und Knospen, versetzen es mit Enzymen und benutzen die klebrige Substanz zum Abdichten des Bienenstocks. Dieser Bienenkitt wirkt desinfizierend, keimabtötend und ist eine wichtige Grundlage für die Gesundheit und Stärke des Bienenvolkes. Diese Wirkungen hat Propolis nicht nur im Bienenstock. Auch im menschlichen Körper wirkt es gegen schädliche Bakterien, Viren oder Pilze. Außerdem ist Propolis schmerzlindernd

Imker und Apitherapie

Vermutlich waren es Imker, die als erste auf die Idee kamen, Propolis zum Erhalt der Gesundheit zu nutzen: zum Beispiel bei geschwächten Entgiftungsorganen oder Magen-Darm-Beschwerden, bei Infekten aller Art oder in der Zahnheilkunde.

Imker behaupten immer wieder, dass sie seltener als andere Menschen an Rheuma erkranken. Als Erklärung dienten ihnen die häufigen Bienenstiche, die sie bei ihrer Arbeit abbekamen. Ob dies der Realität entspricht, ist schwer zu sagen. Aber diese Aussage war vermutlich die Grundlage für die Anwendung von Bienengift zu Therapiezwecken. Noch heute gibt es Apitherapeuten, die ihren Patienten Bienen aufsetzen, um sie stechen zu lassen. Andere injizieren Bienengift, um die gleiche Wirkung zu provozieren.

Zur Stärkung nach schweren Krankheiten wurde nicht nur Honig verzehrt, sondern auch Blütenpollen und Gelée Royale. Blütenpollen sind reich an Eiweiß und Spurenelementen, sodass sie als Aufbaunahrung für Kranke gut geeignet sind. Mit Gelée Royale werden im Bienenstock die Königinnen aufgezogen. Alle Bienenlarven werden von den jungen Arbeitsbienen mit Gelée Royale gefüttert, das die Bienen in ihren Speichel- und Futterdrüsen bilden. Allerdings bekommen die normalen Bienenlarven den Weiselfuttersaft nur für ein paar Tage, anschließend sind Pollen und Honig für sie ausreichend. Anders ist es bei der Bienenkönigin: Sie wird ihr ganzes Leben lang mit Gelée Royale gefüttert, was ihre Entwicklung zur Königin erst möglich macht.